Karneval der Kulturen – Sunshine-Soul

31. Mai 2009

Für Felix vom Soulkombinat ist das jährliche Highlight

„immer der Karneval der Kulturen, auf dem wir seit einigen Jahren immer vertreten sind: Und zwar nicht am Umzug, sondern spontan mit einem Soundsystem am Südstern.

Andreas I-Dee-Ninety hatte damals die Idee und mit ihm zusammen baute ich vor fünf Jahren das erste Mal eine Anlage am Südstern auf. Seitdem machen wir das jedes Jahr.

Auch in diesem Jahr planen wir wieder, Anlage und Strom habe ich schon organisiert, der Rest kommt von selbst. Mit dabei diesmal: Steven Inch, Johnny Hitman, Steinbild, Sabrina Golian

Wir stehen bei schönem Wetter (kein Regen) ab ca. 12 Uhr an der Körtestraße am Südstern. Kommt alle!“

Karneval


Buster Jones – Remember Me

27. Mai 2009

Diese Woche präsentiere ich Euch mal ein ganz besonderes Schätzchen: „Remember Me/Possessed“ von Buster Jones. Über den Künstler kann ich nicht viel schreiben, weil ich absolut nichts über ihn herausfinden konnte. Das Label „Stanson Record Company“ war auch nicht eines der größten und es hat nicht mehr als ein paar Handvoll Platten herausgebracht. Die Scheibe ist so unbekannt, dass mir mein Post bei Google einen sehr einsamen Spitzenplatz einbringen sollte. Ich weiß allerdings, dass einige DJs die 45er sehr zu schätzen wissen. Warum? Reinhören, dann ist alles klar.

Wede

Steven Inch hat noch ein paar schöne Infos zu der Scheibe:

Habe gerade gesehen, dass Earnest Van Trease als Co-Produzent aufgeführt ist: wenn dass mal nicht Ernest Van Treose ist, der uns schon mit Popcorn Push Push / Medicine Man auf RCA beehrt hat.
Übrigens: das Stanson Label hat noch andere Perlen hervorgebracht:

SS 541 – Second Re$surrection – You Done Let Daylight Catch You/Smoke In the Disco
ST 204 – Ray Frazier & The Shades Of Madness – I Who Have Nothing (Am Somebody)/Lonliness
123 – Professor and The Efficiency Experts – I Gotta Stand For Something (Parts 1 and 2)
501 – Sonny Craver – Baby I Can Change My Mind / I’m Lost
502 – The Symbols – Blue Autumn / Bumpity Bump
508 – King Errison – Camelot / Jing Jing
509 – Don (Soul Train) Campbell – Campbell Lock
510 – Sonny Craver – I Wanna Thank You/Oh Huh, Oh Yeah
511 – Bobbie Williams – Singing Love, Happiness And Peace / Same
512 – Apple And The Three Oranges – Free & Easy (Parts 1 & 2)
SS 2751 – Paul Humphrey – Scream And Shout / Here To Stay
SS 2753 – Buster Jones – Remember Me / Possessed
S 5021 – Apple And The Three Oranges – Free & Easy (Parts 1 & 2)
50-20 – Sonny Craver – Come Back / Wrap The World On Christmas Paper
??? – King Solomon – If I Were A Strong Man / ???

Auch Dan45 weiß einiges über Stanson zu berichten:

Das Label “Stanson” scheint das selbe Label zu sein auf dem auch die Scheiben von “Ray Frazier & the Shades of Madness – I who have nothing (am somebody)/Lonliness”, “Apple and the Three Oranges – Free And Easy Part I/Part II”, etc. erschienen sind. Das Label wurde 1956 von “Sonny Cravern”, selbst Sänger, gegründet. Craver stammt gebürtig aus Columbus, Ohio, dort hat er auch “Stanson” gegründet. Craver ist aber irgendwann um 1972 nach Hollywood, Californien gezogen und hat das Label dorthin mitgenommen.

Buster_01Buster Jones – Remember Me

Buster_02Buster Jones – Possessed


Wir sind Soul Berlin

27. Mai 2009

Wer an diesem Wochenende zum Karneval der Kulturen nach Berlin kommt, sollte nicht erst am Sonntag anreisen. Denn Am Samstag findet in Berlins schönster Sommer-Location Kiki Blofeld die 2009-Premiere von „Wir sind Soul“ statt, ein Treffen und Zusammenkommen der Soul- und Funk-Veranstalter und -Djs der Stadt.

So viele Plattenkünstler auf einem Haufen garantieren ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Funk- und Soul-Feuerwerk. Und weil jeder Dj nicht länger als eine halbe Stunde am Drücker ist, schießen die Vinyl-Pyromanen einen Kracher nach dem anderen ab.

Zugesagt haben bereits: Johnny Hitman, Steven Inch, Steinbild (Soulkombinat), Dynamic Don & Kristian Auth (Soul Inn), Marc Forrest (Hip City Soul Club), Dj Slingshot und Wede (Soul Garage). Außerdem werden noch einige nationale und internationale Überraschungsgäste erwartet.

Getanzt wird übrigens in einem Bootshaus-Bunker (siehe Foto), in dem früher  Patrouillienboote der DDR-Grenzer stationiert waren. Heute bietet der Bunker bei geöffnetem Tor eine fantastische Sicht auf die nächtliche Spree.

23:00 Uhr, Kiki Blofeld, Köpenicker Str. links von Nr. 48/49 gerade durch, U 8 Heinrich Heine Str., S-Bahn Ostbhf., Spree km 19 linkes Ufer.

kiki


Issac Clark – Do The Dog Funk

21. Mai 2009

Über Issac Clark gibt es nicht viel zu berichten. Vermutlich ist auch er ist einer der vielen Funk-Musiker aus New Orleans, die nie den Durchbruch geschafft haben und in Vergessenheit geraten sind. Das heiß, vielleicht hat es 2005 doch noch einmal ein Lebenszeichen von Issac Clark gegeben. Denn im September 2005, als Hurrikan „Katrina“ New Orleans verwüstete, gab ein Geistlicher namens Issac Clark vor dem Convention Center der Nachrichtenagentur AP ein Interview. Damals war er 68 Jahre alt. Gehen wir davon aus, dass „Do The Dog Funk/Somebody Please Hear My Cry“ Ende der 60er Jahre aufgenommen wurde, würde das sehr gut passen. Außerdem wäre Issac nicht der erste Soulmusiker, der Geistlicher geworden ist. Reine Vermutung, aber wer weiß …

Wie dem auch sei, „Do The Dog Funk“ ist inzwischen ein Klassiker der Soulszene und es ist mir eine Freude, den Song samt Flip hier vorzustellen.

Wede

Dog_01Issac Clark – Do The Dog Funk

Dog_02Issac Clark – Somebody Please Hear My Cry


Tour de Funk im Privatclub

21. Mai 2009

Mein Freund Steven Inch vom Soulkombinat lädt am Freitag wieder zur Tour de Funk im Privatclub ein. Eine tolle Veranstaltung, bei der ich am 19. Juni wieder Co-DJ sein darf. Diesmal ist Dynamic Don zu Gast, der mit Kristian Auth Berlins erfolgreichste Soul-Party „Soul Inn“ im Berliner Lido schmeißt. In diesem Fall kann man wirklich sagen: Satisfaction guaranteed! Ich werde da sein.

Wede

TDF


Willie Tee – Sweet Thing

13. Mai 2009

Weil ich mit den Vorbereitungen von SOUL CENTRAL beschäftigt bin, habe ich keine Zeit, über Willie Tee so viel zu schreiben, wie er es verdient hätte. Deshalb verweise ich auf den überaus ergiebigen Wikipedia-Eintrag, in dem fast alles steht, was über den grandiosen Funk-Musiker aus New Orleans wissenswert ist. Und ich stelle eine der schönsten Solo-Scheiben des Keyboarders, Sängers, Komponisten und Kopf der legendären Bands The Gaturs und Wild Magnolias vor: „Sweet Thing“ und „Man That I Am“ . Wer auf seine Musik steht, sollte sich unbedingt die tolle LP „Wasted“ kaufen, auf der Willies wunderbare Singles zu hören sind, die er mit den Gaturs aufgenommen hat.

Wede

Willie_01Willie Tee – Sweet Thing

Willie_02Willie Tee – Man That I Am


Eugene Blacknell & The New Breed – We Know We Got To Live Together

6. Mai 2009

Eugene Blacknell hat zwar zu Lebzeiten einige fantastische 45er aufgenommen, kam aber nie dazu, eine LP herauszubringen. Erst 2007, 17 Jahre nach seinem frühen Tod, sorgte sein Sohn Gino dafür, dass der großartige Künstler mit dem Album „We Can’t Take Life For Granted“ geehrt wurde. Auf der LP/CD findet Ihr auch „We Know We Got To Live Together“, das ich Euch hier vorstelle. Begeisterte Fremdsprachler können sich den Kopf darüber zerbrechen, warum das Stück dort „We Know We Have To Live Together“ heißt.

Eugene wurde 1946 in Berkeley/Kalifornien geboren. 1960 gründete der Gitarrist an der Hoover High Scool in Oakland die Band Eugene Blacknell and his Savonics. Gleichzeitig betrieb er einen Plattenladen und veranstaltete Tanzpartys, wo lokale Musiker ihre Platten spielen und promoten konnten. Die erste Single der Band “Don’t Stop Now/Grov-ve Mon-key” kam im selben Jahr auf Clara heraus.

Eugene und seine Band waren schon bald Lokalhelden und traten jedes Wochenende auf. Sie spielten sogar im Vorprogramm von Marvin Gaye. Seine spätere Frau Lillie, die er in dieser Zeit kennenlernte, erinnert sich, dass die Jungs nicht nur sehr gut spielten, sondern auch ein sehr scharfes Outfit hatten: “At school he’d wear a sport coat, slacks, and his hair was processed in a pompadour. He picked me up every morning on the way to school which was a big deal back then. His car was pink and black with fins.”

Nach seinem Schulabschluss 1964 ging Eugene mit Joe Simon auf Tour und mit gerademal 17 Jahren kam er so zu einem Auftritt im New Yorker Apollo Theatre. Überwiegend traten sie aber in den Südstaaten auf. Der Kalifornier Eugene war vom extremen Rassismus dort schockiert. Deshalb beschloss er 1966, nach Hause zu gehen und wieder eine eigene Band zu gründen: The New Breed

Die Breeds waren im Bay Area spätestens nach der Veröffentlichung von „The Trip“ eine der angesagtesten Funkbands – vor allem live. Der geschäftstüchtige Eugene organisierte die Auftritte und handelte die Gagen aus. Er ließ es sich auch nicht gefallen, dass schwarze Musiker schlechter als weiße bezahlt wurden und setzte zumindest auf diesem Gebiet eine Gleichbehandlung durch.

Die Jahre gingen ins Land und viele gute Musiker gaben sich bei den Breeds die Klinke in die Hand. Eugenes Sohn Gino wurde 1978 mit 17 Jahren Bassist der Band und später der Keyboarder. Gino sagt, sein Vater sei immer begeisterter Live-Musiker gewesen und hätte nur wenig Interesse daran gehabt, ein Album zu veröffentlichen. Und so kam es, dass einer der begnadetsten Funkmusiker der 60er und 70er Jahre zu Lebzeiten nie eine LP herausbrachte.

Wede

eugeneEugene Blacknell – We Know We Got To Live Together


The Fonxionaires

6. Mai 2009

Dass Christopher Rose vom Lovelite ein gutes Öhrchen hat, was Soul-Neuentdeckungen betrifft, hat er mit dem Import der Sweet Vandals bewiesen. Neulich hat er mir eine 7″ von einer Band zugesteckt, die mir – und wahrscheinlich allen anderen, die nicht das Konzert am 10. April im Lovelite besucht haben – völlig unbekannt war: The Fonxionaires. Aus der Schweiz. Na gut, muss ja nix heißen, vielleicht können die Kräuterbonbon-Erfinder und Schwarzgeld-Verwalter ja vernünftigen Soul fabrizieren. Doch schon nach den ersten Takten waren meine Vorurteile wie weggewischt und ich war mehr als angenehm überrascht. Vor allem die Midtempo-B-Seite „Till You Love Me“ gefällt mir richtig gut und wird für die eine oder oder andere Party den Weg in meinen Plattenkoffer finden. Aber auch „Gin and Tonic“ wird sicher nicht nur Standardtänzer zum Zucken bringen.

Wede

Biographie:

Die Band besteht seit 1999. Ehemals als les fonxionaires spastiques war sie bekannt fürschweisstreibende Liveauftritte mit der charismatischen Frontfrau Martina Schibler alias Jane Hurricane. Während die Band damals die Konzerthallen mit schnörkellosem Funk der alten Schule zum Kochen brachte, hat sie sich seit 2004 dem rauen Soul der 60er Jahre verschrieben. Zu Jane Hurricane gesellte sich ein zweiter Lead Sänger: Smokey Brooks (David Studer).
Seit Januar 2008 sind The Fonxionaires nun mit Brandy Butler unterwegs. Die schwarze Soul Sängerin aus Philadelphia ist ganz klar eine Klasse für sich. Sie bringt alles mit, was eine Sängerin in der SOUL Musik ausmacht: eine dunkle nuancenreiche Stimme, ein unverkennbar „schwarzes“ Rhythmus-Gefühl sowohl im Gesang als auch beim Tanzen und nicht zuletzt umwerfend charmante Entertainerqualitäten. Zusammen mit den Neuzugängen im Bläsersatz, den Jazzmusikern Rafael Schildt (ts) und Linus Hunkeler (tp), garantiert die Band eine 60’s Soul Show, welche an Authentizität und musikalischer Qualität ihresgleichen sucht.

fonxionairesTill You Love Me

Gin and Tonic

Die 45er könnt Ihr per Mail-Order bei Copasetic bestellen.