Marie „Queenie“ Lyons – Drown In My Own Tears

22. Februar 2009

Die Reissues (2000, 2008) von Marie „Queenie“ Lyons‘ einzigem Album „Soul Fever“ hat weit mehr Aufsehen erregt als die Erstveröffentlichung 1970, die in der Masse von Soulplatten damals einfach unterging. Leider war durch den Misserfolg ihres Erstlings auch Maries Karriere im Eimer – was für eine Schande!

Marie „Queenie“ Lyons wurde (19??) in Archibald, Louisiana geboren, zog später nach Ashtabula, Ohio und hatte 1963 ihren ersten Auftritt im Club Castaway in Geneva, Ohio. 1964 wurde sie als Background-Sängerin von King Curtis nach New York geholt. Dort wurden andere berühmte Musiker auf die 1,60 Meter kleine Marie aufmerksam und sie stand u.a. zusammen mit Jerry Lee Lewis, Jackie Wilson, Fats Domino, The Coasters und James Brown auf der Bühne. Als erste Frau trat sie solo im damals extrem hippen New Yorker Club „The Metropole“ auf. Alles lief bestens und sie durfte neben drei Singles („See And Don’t See“/“Daddy’s House“, „Your Key Don’t Fit It Anymore“/“Fever“, „Try Me“/“Drown In My Own Tears“) schließlich auch eine LP für DeLuxe, einem Unterlabel von King, aufnehmen. Die Platte floppte und das war’s. Arme Queenie.

Ich stelle hier die unbekanntere von ihren beiden Singles vor, die zum Beispiel bei Discogs nicht einmal aufgeführt wird. Mal ehrlich, welche Sängerin hat oder hatte schon das Format, auf der einen Seite James Brown zu covern und auf der anderen einen durch Ray Charles berühmt gewordenen Song zu bringen? Ich bin sicher, dass beide Superstars von Maries Versionen begeistert waren – falls sie sie gehört haben.

Wede

marie_011Marie „Queenie“ Lyons – Drown In My Own Tears

marie_2Marie „Queenie“ Lyons – Try Me

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Untouchable Machine Shop – Machine Shop

19. Februar 2009

Bevor jetzt jemand den Verdacht hegt, ich hätte komplett modernisiert, muss ich an der Stelle mal wieder etwas Krach machen. Eigentlich hatte ich vor, einen Mix namens „Machine Shop“ mit vielen rauhen Funk-Instrumentals zu machen, aber dazu komme ich (vorerst) nicht. Und weil ich zur Band Untouchable Machine Shop außer Aufzählungen, auf welchen Compilations das Stück zu finden ist, nichts herausbekommen konnte, muss ich mir beim Text auch nicht die Finger wund schreiben und kann gleich zur Sache kommen.

Wede

machineUntouchable Machine Shop – Machine Shop Part Two


Bo Kirkland & Ruth Davis – We Got The Recipe

15. Februar 2009

Bei der Recherche zu meinem Post über Michael Kirkland bin ich auf einen Song gestoßen, den Michael (alias Mike James, alias Bo) mit Ruth Davis aufgenommen hat: „We Got The Recipe“.

Die Nummer ist großartig, dehalb habe ich sie mir sofort besorgt – für gerademal sechs Dollar. Kaum zu glauben, dass so ein feines Stück so billig zu haben ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich das ändern wird, sobald die DJ-Gemeinde darauf aufmerksam wird.

Wede

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Bo Kirkland & Ruth Davis – We Got The Recipe


Tour De Funk@Privatclub

11. Februar 2009

Wie gehabt gibt es eine gesunde Mischung aus Rare Soul, Deep Funk und Quality Hip Hop auf die Ohren und in die Beine. Tanzgarantie ist versprochen.
Steven Inch

090213tourdefunk


Michael Kirkland – The Prophet

7. Februar 2009

Die Kirkland-Platte ist ein Beispiel dafür, dass man auch sehr gefragte 45er noch recht günstig bekommen kann, wenn sie etwas „versteckt“ bei Ebay steht. Meine Scheibe wurde zwischen allen möglichen Plunder angeboten und war auch noch hundsmiserabel fotografiert, was vermutlich auch einige potentielle Käufer abgeschreckt hat.

Michael Kirkland war bekannter unter dem Namen Mike James Kirkland. Der Mann aus Yazoo City/Mississippi hat seine Stimme in seiner Jugend mit Gospels und Doo-Woop-Songs trainiert. Später zog es ihn und seinen Bruder Bob ins liberale Kalifornien, wo sie eine eigene Plattenfirma gründeten. Auf Bryan Records erschienen nur zwei Alben: „Hang on in There“ (1972) und „Doin‘ It Right“ (1972).

Auf „Hang on in There“ sind zumindest auf der Reissue „The Prophet“ und „Together“, wobei ich aber gelesen habe, dass sie auf der Original-Pressung noch gar nicht drauf waren. Wie auch immer, die 45er, die wie die beiden LPs von Bob Kirkland produziert wurde, ist nicht nur weil sie auf (dem Demo-Label?) Zay herauskam etwas anders. Die A-Seite ist in dem Stil gehalten, in dem auch die meisten anderen Kirkland-Stücke gemacht wurden. „The Prophet“ aber ist ein Ausreißer, bei dem Mike die Pferdchen mal so richtig galoppieren ließ. Für manche übertreibt er ein wenig, ich aber find’s zum Niederknien gut.

In den wenigen Texten, die ich über Michael Kirkland fand, hört seine Karriere 1972 sang- und klanglos auf. Dem war aber nicht so. Michael änderte mal wieder seinen Künstlernamen und nahm als Bo Kirkland 1975 bis 1978 – u.a. mit Ruth Davis – noch auf Claridge und EMI-Odeon einige Platten auf.

Wede

kirk_1Michael Kirkland – The Prophet

kirk_2Michael Kirkland – Together


Soul Inn

6. Februar 2009

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The Pharaohs – Freedom Road

2. Februar 2009

Sind The Pharaohs eine unbekannte Band? Nein, man kennt sie nur unter einem anderen Namen. Und der ist alles andere als unbekannt.

Die Pharaohs wurden 1969 von Musikern gegründet, die allesamt zum Kollektiv des Afro Arts Theater in Chicago gehörten. Keimzelle waren The Jazzmen (gegr. 1962) mit Louis Satterfield (Posaune), Charles Handy (Trompete) und Don Myrick (Saxophon). Insgesamt spielten 17 Musiker in der Band mit.

1971 nahmen die Pharaohs ihr Debutalbum „Awakening“ auf, 1972 folgte „In The Basement“. Mit ihrer Mischung aus Funk, Jazz und Afrobeat waren sie zwar kommerziell nicht besonders erfolgreich, erreichten aber durchaus Kultstatus. Trotzdem ging es mit den Pharaohs zu Ende. Satterfield, Handy und andere Pharaohs wurden von ihrem Ex-Drummer Maurice White (Satterfield, Handy und White waren auch Studiomusiker bei Chess Records) abgeworben und schlossen sich einer anderen aufstrebenden Band an: Sie bildeten die legendären Phenix Horns von Earth, Wind & Fire. Offiziell existierten die Pharaohs noch bis 1973 weiter, nahmen aber kein weiteres Album auf.

Wede

pharaohs_01The Pharaohs – Freedom Road

pharaohs_02The Pharaohs – Love And Happiness