Tomorrow’s Children – Sister Big Stuff

31. Januar 2010

Laut „The Virgin Encyclopedia of Reggae“ war Tomorrow’s Children eine Showband. Also eine Band, die für Geld alles gespielt hat, was von ihr verlangt wurde. Der B-Seite von „Sister Big Stuff/I Play And Sing“ ist das auch deutlich anzuhören. Schlimm. Nun gut, die A-Seite ist dafür umso besser.

Während Tomorrow’s Children so gut wie unbekannt ist, sind es zwei ihrer Mitglieder ganz und gar nicht. Pluto Shervington landete mit „Dat“ auf Platz 6 der UK-Charts. Ken Lazarus war Leadsänger von Byron Lees famosen Dragonairs, die auch als Ska Kings mit „Jamaica Ska“ weltweit bekannt wurden.

„Sister Big Stuff“ ist natürlich eine von vielen Coverversion von Jean Knights Nummer-1-Hit „Mr. Big Stuff“. Die Version von Tomorrow’s Children ist aber zum einen ziemlich unbekannt und zum anderen eine der besten Interpretationen. Auch wenn – oder gerade weil – „Sister Big Stuff“ sehr nahe am Original ist. Es ist eben dieses Quäntchen Jamaika, das das Stück so wunderbar relaxt grooven lässt. Und für die Leute, die es etwas weniger entspannt mögen, gebe ich als Zugabe noch „Jamaica Ska“.

Wede

Tomorrow’s Children – Sister Big Stuff

The Ska Kings – Jamaica Ska

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Sammy Ward – Don’t Take It Away

24. Januar 2010

(Singin‘) Sammy Ward war einer der ersten Künstler, die Berry Gordy Jr. für Tamla (Motown) unter Vertrag genommen hat. Obwohl „Who’s The Fool“ mit Platz 23 der R&B-Charts einen Achtungserfolg feierte, durfte er bei Motown nie eine LP herausbringen. „Don’t Take It Away“ wurde 1961 veröffentlicht und das war kein gutes Jahr, um aufzufallen. Smokey Robinsons Miracles erreichten im Januar mit „Shop Around“ Platz 2 der Hitparade, die Supremes, Stevie Wonder und die Temptations wurden unter Vertrag genommen und im Dezember jubelte Gordy über den ersten Nummer-1-Hit der Marvelettes: „Please Mr. Postman“.

Das rockige „Don’t Take It Away“ lässt aber in meinen Ohren die braven Songs  „Shop Around“ und „Please Mr. Postman“ ziemlich alt aussehen. Eigentlich kann nur Barret Strongs Kracher „Money“ mithalten. Wer vergleichen möchte: Sammy Ward und einige andere vergessene Motown-Künstler sind auf dem Box-Set „The Complete Motown Singles Vol.1: 1959-1961“ zu finden.

Wede

Sammy Ward – Don’t Take It Away

Sammy Ward – What Makes You Love Him

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Tour de Funk@Privatclub

23. Januar 2010

Ein heißer Tipp für eine kalte Nacht in Kreuzberg:

Meine Soulkombinat-Freunde Steven Inch und Steinbild heizen heute im Privatclub bei der Tour de Funk kräftig ein. Die Veranstaltung kann ich Euch nur wärmstens empfehlen.


Frank Lynch – Young Girl

19. Januar 2010

„Young Girl“ von Frank Lynch gefällt offensichtlich nicht nur mir wahnsinnig gut, was daran zu sehen ist, dass das Stück auf einigen Playlists zu finden ist. Über Lynch selbst kann ich aber nicht viel schreiben. Genau genommen nur, dass er „People Will Make You Say Things/Young Girl“ auf dem Bostoner Label My Record aufgenommen hat.

Interessant ist allerdings, was ich bei der Suche nach Infos über Frank Lynch über die Leute herausgefunden habe, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Produzent Skippy White hat seit Jahrzehnten in Boston einen legendären Plattenladen für Soul- und R&B-Fans. Ich habe irgendwo gelesen, dass er das Geschäft dichtgemacht hat.  Das Schild das auf dem Foto seines Ladens im Schaufenster zu sehen ist, lässt auch darauf schließen. Auf seiner GEMM-Seite lädt er allerdings immer noch dazu ein, in dem Geschäft vorbeizuschauen – die Seite wurde zuletzt vor Weihnachten aktualisiert. Offenbar hält er doch noch durch. Auf jeden Fall werde ich mal versuchen, seine Radioshow anzuhören, die Samstags auf TouchFM zu hören ist.

Spannend war auch, was ich über den Komponisten der beiden Lynch-Stücke im Internet fand. Der Mann mit dem schönen Namen Hershel Dwellingham komponierte für einige Independent-Filmproduktionen die Musik und spielt in der Dokumentation über Malvin Van Peeples „How to Eat Your Watermelon in White Company (and enjoy it)“ mit. Wer den Film noch nicht kennt, kann ihn bei Google Videos anschauen.

Wede

Frank Lynch – Young Girl

Frank Lynch – People Will Make You Say Things

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Wild Sound Unlimited – I Know You

11. Januar 2010

Die Mitglieder von Wild Sound Unlimited waren in den 60ern in ihrer Heimatstadt Petersburg in Virginia richtige Lokalhelden. Und wie die sehr charmante Facebook-Seite der Band zeigt, hat sie auch noch immer eine sehr treue Fangemeinde. Das liegt vielleicht auch daran, dass WSU auch noch in den 80ern in der örtlichen High School aufgetreten sind und auch bis heute recht aktiv erscheinen. Es lohnt sich auf alle Fälle die Videos und Fotos auf der Facebook-Seite anzusehen.

Wild Sound Unlimited im Mai 1970

Erstaunlicherweise habe ich auf der Facebook-Pinnwand auch jene Betty Cheely entdeckt, die sich auf meiner 45er verewigt hat. Seltsamerweise schrieb sie noch vergangenen November, sie habe ihre Scheibe immer noch …

„I Know You“ ist in gewisser Hinsicht schon so ein Gute-Laune-Beach-Boy-Song, hat aber noch weit mehr. Vor allem die Performance des Schlagzeugers ist mächtig funky.

Wede

Wild Sound Unlimited – I Know You

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Wede@Soulsender.de

8. Januar 2010

Am 10. Januar läuft auf Soulsender.de eine Sendung, die ich zusammen mit DJ Steinbild vom Soulkombinat aufgenommen habe. Wer zwei Stunden gute Musik hören möchte und mein peinliches Gestammel ertragen kann, sollte sich um 22 Uhr einklicken.

Wede


The Versatile Gents – You’ve Blown My Mind

3. Januar 2010

„You’ve Blown My Mind“ von den Versatile Gents ist die erste Platte, die auf dem kleinen North-Carolina-Label Linco erschienen ist. Chef der Plattenfirma war Walter Grady, der auch sämtliche Linco-Scheiben produziert hat. Die Versatile Gents könnten eine Art „Familienunternehmen“ gewesen sein, denn einer der Komponisten ist ein gewisser P. Grady. Allerdings ist der Name Grady nicht gerade selten.

Walter Grady versuchte sein Glück auch noch mit einigen anderen Label-Gründungen, die aber wie Linco nicht sehr ergiebig waren und schnell wieder verschwanden. Am erfolgreichsten war Gradys Linco-Gruppe The Electric Express, die mit „I Can’t Believe We Did It“ einen lokalen Hit landete.

„You’ve Blown My Mind“ ist aber das wesentlich bessere Linco-Stück, was vielleicht einigen beim Reinhören nicht sofort auffällt. Denn das Stück fängt zunächst sehr zurückhaltend an, tritt dann aber mit einem geilen Basslauf den Kick-Down. Ohne Break, fließend, wie mit schleifender Kupplung. Gebremst wird dann nicht mehr, ist kein Stück für Feiglinge.

Der Preis der Scheibe pendelt sich noch ein und liegt irgendwo zwischen günstig und sauteuer. Wer auf „Plattenbörse“ keinen Bock hat, kann sich das Stück auch mit dem Sampler „A Fecund Fistful O‘ Funky Delicacies“ zulegen.

Wede

The Versatile Gents – You’ve Blown My Mind

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