Sir-Wede-Mix@Soulkombinat

27. April 2009

Meine Freunde vom Soulkombinat haben mich eingeladen, einen Mix aufzunehmen und ich bin natürlich mit dem größten Vergnügen mit ein paar meiner aktuellen Lieblingsplatten ins Steinbild-Studio gegangen. Danke Felix, ich freue mich schon aufs erste Wir sind Soul im Mai!

Wede

sirwede

Steinbild schreibt:

Auf seinem Blog “Soulgarage” schreibt Wede in letzter Zeit regelmäßig über die Platten, die er neu erstanden hat. Und es gibt einen Austausch zwischen der Soulgarage und dem Soulkombinat: Bei den Partys Wir sind Soul, Soulgarage, Tour de Funk und jetzt neu Soul Central im Lovelite.

Längst überfällig, ihn mal in die Soulkombinat-Zentrale einzuladen, um einen Mix einzuspielen. Sein Thema: Ein echter Ghetto-Mix.

Tracklist:
Marie Queenie Lyons – See and Don’t see (DeLuxe)
Mary Lou – John You’re Wrong (Cotillion)
The Vibrettes – Humpty Dump pt.1 ( Lujon)
Untouchable Machine Shop pt.2 – Machine Shop (Wavelenght)
Michael Kirkland – The Prophet (Zay)
The Carprells – Close Your Eyes (Bano)
5 Miles Out – Super Sweet Girl Of Mine (Action)
Sunrise Movement – Clock Wise revolution (Ghetto)
Kings Go Forth – Now We’re Gone (Mr.C’s)
Dyke And The Blazers – Runaway People (Original Sound)
The New Establishment – Slums Of The City (United Worlds)
Tony Clarke – Ghetto Man (Chicory Record)
Getto Kitty – Stand Up And Be Counted (Strout)
The Pharaos – Freedom Road (Scarab)
Skip Mahoney and The Casuals – Town Called Nowhere (CC International)
Syl Johnson – Concrete Reservation (Twinight)
“Lil Mike” and The Clowns – My Body Needs Your Body (Ace)
Clyde Brown – Crying Man (Altlantic)
Johnny Otis Show feat. Barbara Morris – Hey Boy (Jazz World)
Sly Slick and Wicked – Sho’ Nuff (People)
Basic Black And Pearl – There’ll Come A Time, There’ll Come a Day (Polydor)
Gene Middleton – No One To Love You (Andee)

Sir-Wede-Mix


Betty La Vette – What Condition My Condition Is In

26. April 2009

Bilderbuchwetter, 25 Grad angesagt, bin bester Laune – welche Platte passt dazu? Natürlich eine, die Drogenkonsum thematisiert. Hä? Ja, um was es in „What Condition My Condition Is In“ geht, überhört man leicht, weil die Scheibe so gute Laune macht. Er war jedenfalls heute Morgen mein Was-für-ein-toller-Tag-Begrüßungs-Song“, was Grund genug ist, eine meiner Lieblingsplatten vorzustellen (auch wenn sie alles andere als unbekannt ist).

Das Lied, das spätestens seit dem genialen Film „The Big Lebowsky“ (1998) den meisten in der Version von First Edition (Kenny Rogers) bekannt ist, wurde von Mickey Newbury geschrieben. Der Erste, der ihn aufgenommen hat, war 1967 tatsächlich Jerry Lee Lewis, der ihn aber in die Tonne trat. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie Jerry den Anti-LSD-Song interpretiert hat, würde es aber zu gerne mal hören.

Der Titel des Tracks ist eigentlich „Just Dropped In (To See What My Condition Was In). Betty hat nicht nur den Songtitel anders geschrieben, sondern auch ihren Namen: statt Betty LaVette hat sie sich hier für Betty La Vette entschieden.

Betty wurde 1946 als Betty Haskin in Muskegon, Michigan geboren und wuchs in Detroit auf. 1962 landeten sie und Johnnie Mae Matthews mit „My Man – He’s A Lovin‘ Man“ einen Hit. Danach tourte sie mit Soul-Größen wie James Brown, Otis Redding, Ben E. King oder Barbara Lynn.

Betty nahm einige weitere Singles auf, darunter auch 1968 „Get Away/What Condition My Condition Is In“, hatte aber keinen Erfolg damit. Ihre erste LP „Child Of The Seventies“ wurde 1972 von Atlantic mangels Interesse nicht veröffentlicht. Dafür wurde sie aber ein gefeierter Broadwaystar und ging in Begleitung von Cab Calloway mit dem Musical „Bubbling Brown Sugar“ auf Tour.

1982 durfte sie bei Motown die Lückenbüßerin für die scheidende Diana Ross spielen und mal wieder eine Platte aufnehmen, die einigermaßen gut ankam. 1991 folgte das Motorcity-Album „Not Gonna Happen Twice“, das die Hitparaden ebenfalls nur von weitem zu sehen bekam.

Im Jahr 2000 feierte die inzwischen 54-Jährige überraschend doch noch ihren „Durchbruch“. Der französische Sammler Gilles Petard brachte die Originalaufnahmen von „Child Of The Seventies“ unter dem Titel „Souvenirs“ heraus, Betty bekam einen neuen Plattenvertrag und ihre Alben wurden plötzlich auch gekauft und geehrt. So geht das.

Wede

betty_01Betty La Vette – What Condition My Condition Is In

betty_02Betty La Vette – Get Away


Della Reese – It Was A Very Good Year

21. April 2009

Della Reese wurde 1931 in Detroit geboren und sang bereits als 13-Jährige im Chor von Mahalia Jackson. Davor war sie im Kinderchor der Baptistenkirche. Dem Spirituellem ist sie neben ihrer außergewöhnlichen Karriere immer treu geblieben. 1987 wurde sie sogar zur Pastorin geweiht.

Dass Della Reese ein bisschen wie Shirley Bassey klingt und deshalb manchmal für eine britische Sängerin gehalten wird, mag daran liegen, dass sie – für eine eine afroamerikanische Frau damals höchst ungewöhnlich – eine ausgezeichnete Bildung genoss und sogar ein Psychologiestudium begann. Als ihre Mutter starb und der Vater schwer erkrankte, musste sie das Studium allerdings abbrechen und schlug sich mit allen möglichen Jobs durch. U.a. arbeitete sie als Taxi- und Truckfahrerin, Frisöse und Empfangsdame.

Zum Glück gewann sie 1951 einen Gesangswettbewerb und startete eine steile Karriere. Nicht nur als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin und TV-Moderatorin.

„It Was A Very Good Year/The Solitary Woman“ nahm Della Reese 1966 mit dem Bobby Bryant Quintet auf. Und 1966 war für die Sängerin wirklich ein verdammt gutes Jahr: Ihre Platten gingen weg wie geschnitten Brot, sie wurde für die angesagtesten Clubs gebucht und sie hatte sich gerade eine Luxusvilla in den Bergen von Hollywood geleistet. Kein Wunder also, dass sie den Ervin-Drake-Song mit einer so unverschämten Selbstsicherheit singt.

„It Was A Very Good Year“ gibt es auch als Reissue von Jazzman Records, auf der auch die zwar interessante, aber bei weitem nicht so druckvolle Live-Variante des Songs zu hören ist. Die Studioaufnahme hat ungemein wuchtige Drums und die saugeile Schweineorgel von Henry Cain kommt richtig gut. Das Original bietet mit „The Solitary Woman“ die viel bessere Flip, die – weil nicht besonders tanzbar – leider nur selten zu hören ist.

Wede

della_01Della Reese – It Was A Very Good Year

della_02Della Reese – The Solitary Woman


Steven Inch@WhatdaFunk?! in Trier

21. April 2009

Für kommenden Freitag ist mein Soulkombinat-Freund Steven Inch für die WhatdaFunk!? in Trier gebucht. Und wenn ich in Rheinland-Pfalz oder in der Nähe wäre, würde ich mir die Sause nicht entgehen lassen.

Daniel aka Dan45 von Tighten up Cologne lobt den Berliner Plattenmeister, der am 15. Mai mit mir bei der Premiere von SOUL CENTRAL auflegt,  zu Recht in höchsten Tönen:

“Tonis” Herd brennt lichterloh, wenn die Sterneköche ihre Kochlöffel schwingen. Die Gourmets der Whatdafunk-Crew servieren die herrlichsten Köstlichkeiten für alle Feinschmecker der Stadt. Ein kleiner Vorgeschmack sei gegönnt: Das Sahnehäubchen, unser Gastkoch aus der Hauptstadt, Steven Inch, versüßt den Abend vom ersten bis zum letzten Gang! Das langjährige Mitglied des Berliner “Soulkombinat” kocht für Europas Haute Cuisine, von England über Norwegen bis sogar nach Russland. Zusammen mit Dan45 reicht man im Hauptgang Raw Soul & Heavy Funk 45´s à la cart bis hin zu Modern, Crossover und New Funk zum Dessert! Garantiert knusprig, frisch und tanzbar! Wenn das keine erlesenen Zutaten sind, gibt es Austern von der Tanke! Whatdafunk!?”
24.04.2009

Club Toni
Domstraße 1A, Trier
23h

Wede

whatdafunkflyer-flyer-toni


Neue Funk & Soul Party in Berlin: SOUL CENTRAL

18. April 2009

Die Soul Garage hat im  Berliner Lovelite eine neue Heimat gefunden. Am 15. Mai feiern wir dort mit unserer ebenfalls neuen Party „SOUL CENTRAL“ Premiere. Falls alles gutgeht, steigt die Veranstaltung regelmäßig einmal im Monat.

Bei der Premiere haben wir Großmeister Steven Inch vom Soulkombinat zu Gast, der mit mir den First Floor mit raren Funk- und Soulplatten zum Kochen bringen wird.

Auf dem Second Floor hat Karel Duba The Mytch an seiner Seite, der vielen vor allem aus dem Bassy bekannt sein wird. Die beiden heizen der Tanzgemeinde in der „Schwarzen Kammer“ des Lovelite mit Beat, Psych und Mod ein.

Dass der Laden die perfekte Location für uns ist, beweist alleine schon die Tatsache, dass die spanischen Funk-Giganten „The Sweet Vandals“ ihr aktuelles Album „Lovelite“ genannt haben.

Ich hoffe, viele von Euch werden kommen!

Wede

soul_central_mai_web2

Dieses wunderschöne Plakat hat Funky Designer Tibor Bogun für mich gestaltet. Danke!


The Sweet Vandals – Lovelite Tour

17. April 2009

Am Samstag stellen die Sweet Vandals aus Madrid ihr neues Album „Lovelite“ im Berliner Kesselhaus vor. Kennern braucht man die Spanier nicht vorzustellen. Wer sie noch nicht kennt, sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen, eine der zur Zeit besten Funkbands zu hören und zu sehen.

Obwohl sie „Lovelite“ bei Unique in bester Daptone-Manier mit Original-Instrumenten aus den 60ern und ausschließlich analog aufgenommen haben, klingen die Vandals nicht retro, sondern haben einen ganz eigenen Stil gefunden. Das Album wird in höchsten Tönen gelobt und einige Kritiker haben es sogar zur aktuell besten Funk-LP(CD) gekürt.

Apropos „Lovelite“: Die Sweet Vandals haben ihr neues Album so genannt, weil sie vor drei Jahren einen fantastischen Gig im Berliner Club Lovelite hatten und dort auch mit ihrem jetzigen Plattenlabel Unique zusammengefunden haben. Christopher Rose aka DJ Beatneck vom Lovelite hat mir erzählt, wie es zur außergewöhnlichen Deutschlandpremiere der spanischen Funk-Pioniere kam:

„Julian Maeso, damals noch der Organist von einer anderen formidablen spanischen Soul Équipe namens Speak Low hatte mir davor bei einer meiner Soulpartys im Lovelite deren erste 45er in die Hand gedrückt und ich habe die Vandals beim Recherchieren des damals gemeinsamen Labels Funkoramarecords gefunden.
Daraufhin habe ich alle mir zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung gesetzt um den Abend zu dem zu machen, was er geworden ist. Den Plattenvertrag mit Unique haben die Vandals also quasi mir und dem Lovelite zu verdanken.“

Und – oh Zufall! – die Soul Garage veranstaltet im Lovelite seine neue Party „SOUL CENTRAL“. Am 15. Mai ist Premiere.

Wede

sweet-vandals-love-lite1
sweetvandals


Funk Is Dirty

16. April 2009

Das Soulkombinat lädt am Freitag, den 17. April nach Berlin/Friedrichshain ins Rosi’s.

Am Freitag ist es endlich wieder soweit: Das Rosi’s bekommt eine volle Ladung Funk. Schön so. Johnny Hitman und Steinbild werden den Laden erst zum Grooven und dann zum Kochen bringen. Sabrina Golian wird in späten Nacht noch ein paar Soul-Hits auf die Plattenteller werfen.
Auf dem zweiten Floor gibt es wie gewohnt elektronische Kost. Robert Meesen und Shamrock versorgen euch mit funkigem Elektro-House.

090417_rosis_kl


Getto Kitty – Stand Up And Be Counted

15. April 2009

Getto Kitty könnte man leicht für eine der Funk- und Soulbands halten, die in den 60ern und 70ern trotz enormen Potentials unentdeckt und unbekannt blieben, eine Single veröffentlichten und sich wieder auflösten. Aber dies ist hier auf zweierlei Weise absolut nicht der Fall: Getto Kitty war ein politisch motiviertes Projekt von Weldon Irvine Jr., der u.a. Bandleader von Nina Simone war. Außerdem war er einer der Ziehväter des New Yorker Hip Hop und betreute u.a. Q-Tips und Mos Def. Er schrieb über 500 Songs und auch den Text für Nina Simones „To Be Young, Gifted and Black, der zur Hymne der afro-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde.

Der Backgroundchor der Band ist ebenfalls nicht unbekannt. Es sind The Toys, die 1965 mit „A Lover’s Concerto“ einen Hit landeten. Als „Stand Up And Be Counted/Hope For The Future“ aufgenommen wurde, waren sie aber schon lange wieder in der Versenkung verschwunden.

kitty_01Getto Kitty – Stand Up And Be Counted

kitty_02Getto Kitty – Hope For The Future

toys


Sunrise Movement – Clock Wise Revolution

6. April 2009

Sunrise Movement war vermutlich eine Band aus Detroit. Sicher weiß ich das nicht, es liegt aber auf der Hand, da das berühmteste Mitglied Lenny Mayes war, der 1968 Sänger der Band wurde. Ob sie in diesem Jahr auch gegründet wurde, ist nicht bekannt. Wie lange Sunrise Movement zusammen blieb, ist ebenfalls unklar. Fest steht, dass Lenny 1973 zu den Dramatics ging, die eine Band aus Detroit war.  Und da Mayes vor seiner Musikerkarriere in den Fordwerken malochte, kann davon ausgegangen werden, dass auch Sunrise Movement ihren Proberaum in der Motorstadt hatte.

Das Gleiche gilt für das Label Ghetto Records, das wohl ausschließlich für Sunrise Movement ins Leben gerufen wurde. Außer „Clock Wise Revolution/Nothing Left But Love“ kamen auf dem Label nur noch die zweite Platte von Sunrise Movement, „Running Wild/Pt. 2 (Dance)“ und „Build It Up, Tear It Down/ Pt. 2“ von einer Formation, die sich Ghetto Friendship nannte, heraus.

„Clock Wise Revolution/Nothing Left But Love“ ist derzeit eine meiner Lieblingsplatten, weil sie zwei völlig verschiedene Seiten hat, die beide unglaublich ins Ohr und ins Bein gehen. Je nach Geschmack werden die einen die A-Seite besser finden, die anderen können sich an der Flip nicht satthören.

Wede

sunrise_01Sunrise Movement – Clock Wise Revolution

sunrise_02Sunrise Movement – Nothing Left But Love


Maytals – Funky Kingston

5. April 2009

Frederick „Toots“ Hibbert und die Maytals muss ich nicht vorstellen. Toots und seine Band sind Ska- und Reggae-Giganten und haben Musikgeschichte geschrieben. Dass ich heute „Funky Kingston/Pressure Drop“ präsentiere, hat zwei Gründe: Zum einen habe ich den Song erst gestern wieder im Lido „At The Soul Inn“ von Dynamic Don gehört und zum anderen, weil Toots & The Maytals am 19. Mai in Berlin sind – und zwar mit der „Funky Kingston Tour 2009“. Das Kesselhaus der Kulturbrauerei wird sicher brechend voll sein und es lohnt sich vermutlich, die Karten früh zu kaufen.

Und weil ich die Jamaika-Sounds bisher sträflich vernachlässigt habe, gibt’s mit „Dog War/Little Flea“ und „Six And Seven Books/My Destination“ noch zwei Zugaben.

Aktuelle Musik und mehr gibt’s auf der offiziellen Website der Maytals.

Wede

maytals_01Maytals – Funky Kingston

maytals_02Maytals – Pressure Drop

maytals_03The Maytals – Dog War

maytals_04The Maytals – Little Flea

maytals_05The Maytals – Six & Seven Books

maytals_06The Maytals – My Distination